Absicherung der Einsatzsstelle – Schutz für Retter, Patient, Angehörige und Bergsportler

An der Einsatzstelle angekommen, gilt es zunächst die Situation größtmöglich einzuschätzen und zu kontrollieren. Das bedeutet, die Risiken, die von Mensch und Umwelt ausgehen zu erkennen und bewusst mit diesen umzugehen. Welche Gefahren bestehen für die Retter, für die zu versorgende Person und für Dritte? Welche Gefahren bringen wir Retter, Dritte und die zu versorgende Person mit an die Einsatzstelle?

Im dargestellten Szenario – Nachts, oberhalb eines Fahrweges – können besonders Radfahrer durch Steinschlag oder durch Seile gefährdet werden. Ebenso können die Retter durch Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer gefährdet sein. “ACHTUNG STEIN!” warnt Retter und Dritte vor Steinschlag. Der Ruf “EGON!” warnt ebenfalls vor Steinen. Den Erzählungen zufolge liegt das daran, dass Vokale besonders in Schrecksituationen leichter auszusprechen sind als Konsonanten. Alternativ wird auch argumentiert, dass “Stein” und “Stand” leicht verwechselt werden können.

Im Blickfeld der Einsatztaktik ist auch das Wetter: Plötzlicher Nebel kann die Orientierung auch im vertrautesten Gelände rauben – und einsetzender Regen kann Genusstouren in Rutschpartien verzaubern.

Selbst nach dem Einsatz kann die Absicherung der Einsatzstelle von Bedeutung sein, wenn Steine und Geröll von der Straße weggeräumt werden müssen, um Folgeunfälle zu vermeiden.

In der gesellschaftlichen und moralischen Verantwortung liegt der respektvolle Umgang mit dem, was Retter, Patient und Dritte von der Einsatzstelle mitnehmen. Manche Eindrücke traumatisieren oder verletzen die Person, die sie erlebt oder davon betroffen ist. Deshalb liegt es an uns, nicht nur bewusst damit umzugehen, was wir sehen und sehen lassen – oder was wir hören und hören lassen. Dies gilt nicht nur für die Sinne und Kameras der Dritten – sondern auch der Retter.