Historie

Historie in chronologischer Folge

Im Herbst 1947 trafen sich im Gasthof Rößle in Berkheim etwa 20 junge bergbegeisterte Männer, die an einer eigenen BW-Ortsgruppe interessiert waren. Der tatsächliche Gründungstermin ist der 11. September 1948.

Das Dienstgebiet, das bis heute weitgehend unverändert besteht, sind die Burg Teck, der Sattelbogen, Breitenstein, Auchtert, Randecker Maar mit Moor, Hohegreutfelsen, Wielandsteine, Tobelfelsen.

Als erster Stützpunkt wurde damals der inzwischen abgerissene Engelhof mit Mostwirtschaft und Heulager genutzt.

Da zu Beginn kein Rettungsmaterial vorhanden war, lag der Schwerpunkt der Dienste beim Naturschutz. Damals gehörte unter anderem auch die Wildfütterung zu den Aufgaben der Ortsgruppe. Rettungsgeräte und notwendige Materialen mussten organisiert und kompensiert werden. Fehlendes Material wurde durch Leistung ersetzt, meistens musste man sich durch Improvisation helfen. Übungs- und Klettermöglichkeiten gab es genug; Wielandstein, Krebsstein, Reussenstein, Heimenstein, Max und Moritz bei der Diepoldsburg und besonders die Tobelfelsen boten harte Klettereien.

Der Sommerrettungsdienst bekam schnell Auftrieb. Es kamen die Spitzenkletterer Toni Rees, Willi Schnell, Fritz Deeg und andere. Durch Fahrten in die östlichen Kalkalpen und in die Dolomiten erwarben sich die Esslinger Kletterer Respekt im ganzen Ländle und darüber hinaus.

Aber auch das Skifahren kam nicht zu kurz. Skitouren in der Silveretta oder ins Stubaital waren erste Stationen für den allgemeinen Leistungsanstieg. Auf Betreiben der Ortsgruppe Esslingen wurde die Prüfung für den Winterdienst erstmals in den Bergen bei der Pfrontner Hütte abgehalten. Während der Skisaison betreute die Bereitschaft nicht nur Skipisten, wie Krebsstein, Renzenhau, Randecker Maar und Bölle sondern auch die Pisten in Aichschieß und Baach. Selbstverständlich ohne den Segen eines Skiliftes.

Unter Paul Schwarz wurde der Gedanke eines eigenen Rettungsstützpunktes im Jahre 1952 Wirklichkeit. Groß war die Hütte nicht, sie war jedoch die erste Bergwachthütte der Bergwacht Württemberg überhaupt. Bereits in 1957 erhielt die Hütte ihren ersten Erweiterungsbau. 1959 wurde eine ca. 500 m lange Wasserleitung von der Hauptleitung der Blau-Lauter-Gruppe zur Hütte verlegt. Um den Schlaftraum zu erweitern, wurde 1964 innerhalb eines Wochenendes das Dach, ohne es abzudecken, um einen Meter angehoben.

In den 60er Jahren, kamen die ersten Skilifte auf die Alb. Innerhalb der Bereitschaft verlagerte sich der Schwerpunkt der Ausbildung auf den Winterdienst.

Selbstverständlich lag der Sanitäts- und Rettungsdienst am Skilift Randecker Maar von Anfang an in Esslinger Hand. 1971 übernahmen wir zusätzlich den Winterrettungsdienst am Skilift in Feldstetten und die Bereitschaft gründete die erste moderne Skischule in Esslingen.

In dieser Zeit wurde auch die Idee der Esslinger Schüler- und Stadtmeisterschaften geboren. Sie wurden von der Bergwacht erstmals in Wiesensteig durchgeführt.

Eine Jugendgruppe wurde gegründet, die heute noch besteht.

Im Sommer wurden mehrere große Fahrten durchgeführt. Kamerad Werner Deyle organisierte Ausfahrten nach Korsika und Norwegen.

In den folgenden Jahren wechselte die Bereitschaftsführung mehrmals. Nach Werner Deyle übernahmen mal wieder Paul Schwarz das Ruder. Ihm folgten Erich Kitzler, Hermann Fingerle, Ewald Hahn und Alwin Gruber.

Die Bereitschaft führte Kletterkurse für die Allgemeinheit durch, die einen regen Zuspruch hatten. Viele unserer heutigen Aktiven sind aus diesen Kletterkursen hervorgegangen.

Nachdem die Bereitschaft bisher immer in Nebenzimmern von Gasthäusern ihre Dienstabende abhalten musste, konnten 1972 erstmals eigene Ausbildungsräume bezogen werden.

Dieter Knöll übernahm 1976 die Bereitschaftsleitung. Unter seiner Leitung wurde der geplante Aus- und Umbau unserer Hütte durchgeführt. 1978 begannen wir mit dem Umbau. Im Herbst 1979 wurde die umgebaute Hütte mit einem Tag der offenen Türe eingeweiht.

Unsere Dienstabende wurden nach Mettingen in das ehemalige “Rot-Kreuz-Häusle” verlegt, in dem noch jeden Freitag unsere Dienstabende stattfinden.

1985 wurde unter Gottfried Clauß das Rettungswesen erweitert. Unsere Aufgabe umfasste nicht mehr ausschließlich die Bergung aus schwierigem Gelände, sondern wir wurden und sind dies noch heute in das Rettungsnetz des Deutschen Roten Kreuzes integriert.

In 1988 feierten wir im Zentrum Zell unser 40 jähriges Jubiläum. Im selben Jahr wurde Horst Weber Bereitschaftsleiter.

Im Oktober 1992 ein ca. 800 m langes Stromkabel sowie Telefon unterirdisch verlegt.

Im Juli 2000 konnten wir wieder ein Einsatzfahrzeug in Besitz nehmen, nachdem wir das vorherige im Dezember 1997 wegen Motorschadens verkauften mussten.

Um unseren Ausbildungsstand zu erhalten bzw. kontinuierlich zu verbessern sind wir aufgrund der schneearmen Winter gezwungen, unsere Aus- und Weiterbildung für den Winterrettungsdienst in den Alpen durchzuführen.

Im Sommerrettungsdienst haben wir einen qualitativ hohen Ausbildungsstand aufzuzeigen, der es uns ermöglicht, wie auch im Winter, jederzeit Einsätze in unserem Dienstgebiet aber auch im Gebirge durchzuführen. Aufgrund des verstärkten Naturschutzgedankens in der Bevölkerung nimmt der Naturschutz eine immer größere Rolle in unserer Bereitschaft ein. Ein Gleichmaß zu finden zwischen den Kletterern auf der einen Seite, die keinerlei Einschränkungen wollen und den Naturschützern, die am liebsten die Menschen aus der Natur ausschließen möchten, ist eines unserer Hauptanliegen.

Highlights in unserer Bereitschaft die seit Jahren bestehen:

– das jährliche Fest der Sommersonnwende
– des weiteren findet jährlich eine mehrtägige Ausfahrt statt
– die Bereitschaft beteiligt sich mit einem Stand am Bürgerfest und zeigt Rettungsübungen am Schelztorturm
– Seit über 10 Jahren führen wir jedes Frühjahr eine Blutspendeaktion in Mettingen durch
– Seit unserem letzten Hüttenumbau vor 20 Jahren findet jeweils am 2. Sonntag im Oktober unser Tag der offenen Tür statt

Aktive Mitglieder der Bereitschaft sind nicht nur etwa 10 Wochenenden im Jahr auf der Alb um ihren Dienst auszuführen, sondern sind auch sonst noch mehrere Tage für die Bereitschaft tätig. Trotzdem finden sie Zeit, den Freuden, etwas neues zu erleben, nachzugehen. So findet man Mitglieder der Esslinger Bereitschaft auf allen Erdteilen. Sei es in Alaska oder in der Sahara, ob im Elbrusgebirge oder in Südamerika, Norwegen oder Australien. Egal wo, es reizen die Berge und die Natur.